Gletscher und Lago Argentino

Perito Moreno Gletscher

In Patagonien habe ich es wieder geschafft, richtig in meinen Reisemodus zu kommen. Ich weiß nicht warum, aber vorher kam mir vieles noch so beschwerlich und anstrengend vor. Obwohl ich eine tolle Zeit in Buenos Aires, Colonia und Iguazú hatte. Wenn man dann aber von der atemberaubenden Natur in Patagonien nicht geflasht ist, wo dann?! Nach meiner Wanderung im Torres del Paine Nationalpark in Chile fahre ich wieder zurück nach El Calafate in Argentinien, um das nächste Highlight Patagoniens zu erleben: den Perito Moreno Gletscher.

El Calafate: Ausgangspunkt zum Gletscher

El Calafate selbst ist zwar der ideale Ausgangspunkt, um den Gletscher zu besuchen, mir gefällt der Ort aber irgendwie nicht. Es ist zwar ziemlich viel dort los: es gibt Restaurants, Bars, Geschäfte und sogar ein Musikfestival, als ich dort bin. Aber alles ist so überfüllt und touristisch (was ich nicht grundsätzlich schlimm finde). Aber irgendwie taugt es mir nicht. Für mich ist El Calafate wirklich nur Ausgangspunkt, um den Perito Moreno im Nationalpark Los Glaciares zu besichtigen.

Perito Moreno im Nationalpark Los Glaciares

Der Nationalpark ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes und Perito Moreno ist zwar nicht der größte Gletscher dort – das ist Viedma bei El Chaltén – aber der am besten zugängliche. Und für mich schon wahnsinnig beeindruckend! Ich kann doch behaupten, dass ich einige Gletscher gesehen habe, inklusive Ice Hiking auf dem Fox Glacier in Neuseeland. Aus Kostengründen verzichte ich deswegen beim Perito Moreno auf den Ice Hike. Auch die Alternative Tour meines Hostels lasse ich mir nicht aufschwatzen, sondern fahre einfach mit dem Bus hin. Das ist mir mit 305 Pesos für die Busfahrt und 215 Pesos Eintritt für den Nationalpark auch schon teuer genug. Ich nehme den Bus, der El Calafate mittags verlässt, weil laut Lonely Planet dann weniger Leute dort sind und mehr Eisbrocken vom Gletscher stürzen. Der Gletscher ist insgesamt ca. 254 Quadratkilometer groß und die Kalbungsfronten, die in den Lago Argentino hineinragen und die man besichtigt, sind zwischen 55 und 77 Meter hoch. Der Gletscher ist ziemlich stabil, er wächst immer wieder so weit, dass er auf die Magellan-Halbinsel aufprallt und den Brazo Rico, der beide Teile des Lago Argentino verbindet, vollständig absperrt. Das Wasser bricht jedoch immer wieder durch, so dass der Gletscher seine Größe weitgehend beibehält.

Das gezackte Eis des Perito Moreno schimmert je nach Lichteinfall in den unterschiedlichsten Blautönen. Ich habe fünf Stunden Zeit, die Wege und Aussichtspunkte am Gletscher abzulaufen, unzählige Fotos zu schießen, weil mich Perito Moreno an jeder Ecke so fasziniert, oder den Gletscher einfach nur anzusehen und zu warten, dass Eisbrocken herunterfallen. Das Warten wird dann auch mit einem riesigen herabfallenden Brocken belohnt, der noch lange nachher Wellen im Lago Argentino schlägt.

Der erste Blick auf Perito Moreno

Der erste Blick auf Perito Moreno

Gletscher, Eis, Blautöne

Eis in vielen Blautönen

Einfach schön, der Gletscher

Einfach schön, der Gletscher

Gletscher und Lago Argentino

Gletscher und Lago Argentino

Hostels:

Schilling Patagonico: Dorms sehr einfach, aber zentral in der Nähe des Busbahnhofs gelegen, nettes Personal und gutes Frühstück

El Glaciar Los Pioneros: insgesamt gut, Lage nicht ganz so zentral, trotzdem alles in Laufweite, es gab bezahlbare Einzelzimmer

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