Lagune mit den drei Türmen

Torres del Paine: W Trek

In Patagonien angekommen, dreht sich alles nur noch um eines: Wandern! Ich sehe nur noch Menschen in Outdoor-Klamotten herumlaufen, und gerade die wanderlustigen Deutschen sind wieder überproportional vertreten. Der Torres del Paine Nationalpark in Chile ist DAS Wanderziel schlechthin in Patagonien. Ich will dort den berühmten W Trek laufen, eine 4-tägige Wanderung um die Highlights des Parks. In insgesamt 8 bis 9 Tagen könnte man das W zu einem O vervollständigen und noch mehr Natur-Highlights abklappern, aber mir sind 4 Tage für das W genug. Ich wähle auch die bequeme – aber teure – Variante und reserviere mir Betten in den Refugios (Hütten) im Park, inklusive Frühstück und Abendessen. Nur für unterwegs auf den Wanderungen decke ich mich selbst mit Snacks ein. So konnte ich perfekt vorbereitet in die Wanderung starten.

Tag 1: Anreise in den Torres del Paine Nationalpark

Kilometer: 0
Höhenmeter: 0
Unterkunft: Refugio Torre Central

Insgesamt dauert meine Reise von Iguazú in den Park drei Tage. Ein Tag geht für Den Flug von Iguazú über Buenos Aires nach El Calafate in den argentinischen Teil Patagoniens drauf, der nächste Tag für die Fahrt nach Puerto Natales in Chile inklusive Grenzformalitäten und Vorbereitung der Wanderung. Bis dann schließlich die Anreise in den Park ansteht. Die Fahrt von Puerto Natales in den Torres del Paine Nationalpark dauert auch nochmal drei Stunden, wo ich am Spätnachmittag in meiner ersten Unterkunft, dem Refugio Torre Central ankomme. Für Wandern ist an diesem Tag keine Zeit mehr, aber zum Glück scheint nach dem Regen am Vormittag wieder die Sonne und wir sitzen draußen mit Blick auf die berühmten Torres. Hin und wieder laufen ein paar Füchse vorbei. Bereits im Hostel in Puerto Natales habe ich Lena und Karla aus Deutschland kennen gelernt, die die gleiche Route im Park haben und mit denen ich mich dort immer wieder treffe.

Einfach schön: Bier mit Blick auf die Torres

Einfach schön: Bier mit Blick auf die Torres

Fuchs beim Refugio Torre Central

Fuchs beim Refugio Torre Central

Tag 2: Wanderung zum Mirador Base Torres

Kilometer: 13
Höhenmeter: 720
Dauer: 6h
Unterkunft: Refugio El Chileno

Nach der Anreise und dem vielen im Bus sitzen, bin ich so froh, endlich loszulaufen. Zunächst gehe ich mit kompletten Gepäck knappe 2h bis zum Refugio El Chileno. Ich habe zwar einiges an Gepäck im Hostel gelassen, aber gute 10kg dürfte mein Rucksack schon noch wiegen. Auf dem Weg lerne ich einen netten Kalifornier kennen, mit dem ich die Tour zu den Torres zusammen weiterlaufe. Im Chileno kann ich schon mal mein Gepäck abgeben und nur mit einem kleinen Tagesrucksack weiterlaufen. Zum Glück habe ich nach 5 Jahren herausgefunden, dass ich den Deckel meines großen Rucksacks dazu umfunktionieren kann. Federleicht geht es dann weiter zum Mirador Base Torres, von wo man den berühmten Ausblick auf die drei Türme und die wunderschöne, türkisfarbene Lagune hat. Der Aufstieg ist ein bisschen steiler, aber auch nicht sehr anspruchsvoll. Oben bei den Torres nehmen wir uns viel Zeit, um Fotos zu machen, zu Mittag zu essen und einfach nur den schönen Ausblick zu genießen. Dann geht es auf gleichem Weg wieder zurück zum Refugio Chileno, wo ich die Nacht verbringe.

Torres Del Paine: Baum umarmen

So schön: zum Bäume umarmen

Auf dem Weg zu den Torres

Auf dem Weg zu den Torres

Wunderschön: Mirador Base Torres mit Lagune

Wunderschön: Mirador Base Torres mit Lagune

Lagune mit den drei Türmen

Lagune mit den drei Türmen

Torres del Paine: Refugio Chileno

Refugio Chileno

Gaucho im Torres del Paine

Gaucho im Torres del Paine

Tag 3: Vom Refugio El Chileno zum Refugio Cuernos

Kilometer: 13
Höhenmeter: 150
Dauer: 4,5h
Unterkunft: Refugio Cuernos

Die Wanderung am nächsten Tag ist eher eine Genusswanderung. In knapp 5 Stunden geht es vom Refugio Chileno zum Refugio Cuernos,meiner nächsten Unterkunft. Bei strahlendem Sonnenschein – selbst der starke patagonische Wind hat aufgehört – laufe ich den relativ flachen Weg entlang. Allerdings mit vollem Gepäck, was es ein bisschen anstrengender macht. Die tolle Aussicht entschädigt für die Mühen: auf der einen Seite die Berge, auf der anderen der wunderschöne Lago Nordernskjöld. Auf dem ersten Stück Laufe ich fast alleine, die meisten Leute starten erst später in den Tag. Schon um 13 Uhr komme ich im Refugio Cuernos an und frage mich, was ich da den ganzen Tag tun soll. Aber bei dem Sommer-Wetter auf der Veranda des Hostels relaxen, Kaffee trinken und am See in der Sonne sitzen, ist einfach schön! Und hilft Kraft zu tanken für den nächsten Tag, der wieder anstrengender werden soll.

Lago Nordernskjöld

Lago Nordernskjöld

Aussicht auf die Berge

Aussicht auf die Berge

Unterwegs mit großem Rucksack

Unterwegs mit großem Rucksack

See, Refugio Cuernos, Torres del Paine

Relaxen am See beim Refugio Cuernos

Tag 4: Valle del Francés und Paine Grande

Kilometer: 22
Höhenmeter: 850
Dauer: 8h
Unterkunft: Refugio Paine Grande

Heute starte ich wieder früh, denn ich habe einen langen Tag vor mir. Zuerst laufe ich mit Rucksack relativ eben dahin zum Campamento Italiano, wo ich mein Gepäck deponiere. Leichter bepackt geht es dann weiter in das Valle del Francés, das einer der schwersten Teile des W Treks sein soll. Hin und zurück sind etwa 5 Stunden gesamt ausgeschrieben. Leider macht das Wetter nicht mehr so mit wie am Vortag, es ist bewölkt und regnet immer wieder. Trotz relativ schlechter Sicht ist der Ausblick auf den Glaciar Francés beeindruckend. Als ich an meinem Ziel, dem Mirador Britanico, ankomme, habe ich Glück, denn es reißt auf und ich habe volle Aussicht auf die Berge. Auf dem Rückweg verlässt mich das Glück wieder, es regnet in Strömen, der Weg wird glitschig, ich rutsche zweimal aus und komme nass und schmutzig am Campamento Italiano an. Deswegen verzichte ich auf meine Mittagspause und mache mich gleich mit dem Rucksack auf den Weg zu meiner Unterkunft im Refugio Paine Grande. Der Regen hört auf und im Patagonischen Wind trockne ich zum Glück schnell wieder. Insgesamt ist das aber der bisher anstrengendste Tag, den wir abends mit Pisco Sour – dem chilenischen Nationalgetränk – und Wein feiern. Es ist schließlich der letzte Abend – und Valentinstag.

Glaciar Francés

Glaciar Francés

Gute Aussicht am Mirador Britanico

Gute Aussicht am Mirador Britanico

Paine Grande Lodge am Lago Pehoé

Paine Grande Lodge am Lago Pehoé

Tag 5: Glaciar Grey

Kilometer: 22
Höhenmeter: 250
Dauer: 8h

Am letzten Tag im Torres del Paine vollende ich das W mit der Wanderung zum Glaciar Grey. Zusammen mit Lena und Karla starte ich früh, denn wir müssen abends noch nach Puerto Natales zurück. Auf der Wanderung bewältigen wir nur wenige Höhenmeter, aber der einfach 11 Kilometer lange Weg zieht sich, vor allem dann auf dem Rückweg. Das Wetter spielt aber wieder mit, auch wenn auf dieser Strecke der Wind ordentlich bläst. Das Panorama mit Glaciar Grey und den Seen mit den Eisschollen ist mal wieder atemberaubend. Auf dem Rückweg begegnen  wir noch der netten Chilenin, die ich seit dem ersten Tag immer wieder treffe. Sie erzählt uns, dass sie ihre Chile Flagge, mit der sie immer Fotos macht, im starken Wind verloren hat. Kurz darauf finden wir die Flagge mit Steinen befestigt auf dem Weg. Natürlich muss auch ein Foto sein! Wir deponieren die Flagge für sie im Refugio Paine Grande und sie freut sich riesig darüber. Dann wird es Zeit Abschied zu nehmen vom W Trek.

Wanderung zum Glaciar Grey

Wanderung zum Glaciar Grey

Endlich am Gletscher angekommen

Endlich am Gletscher angekommen

Glaciar Grey

Glaciar Grey

Chile Flagge gefunden!

Chile Flagge gefunden!

Verdiente Belohnung

Verdiente Belohnung

Torres del Paine – die Zusammenfassung

70 Kilometer gelaufen
1.970 Höhenmeter bewältigt
Unzählige Wow-Momente erlebt

Nachmachen unbedingt empfohlen!

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