Endlich ein Lama!

Abstecher in den Norden Argentiniens

Auf meinem Weg Richtung Norden über den südamerikanischen Kontinent lege ich einen letzten Abstecher nach Argentinien ein. Zuerst fahre ich von Santiago in Chile über die Grenze nach Mendoza im Nordwesten Argentiniens, bevor mit Salta im Norden meine letzte Station in Argentinien ansteht.

Wein und Berge in Mendoza

In Mendoza dreht sich alles um Wein, da die berühmten Rotweine Argentiniens aus der Region stammen, gerade auch das Aushängeschild, was Vino Tinto betrifft – der Malbec. Der klassische Weg, die Weinberge in Mendozas Umgebung kennen zu lernen, ist eine Bike & Wine Tour. Ausgangspunkt ist das kleine Örtchen Maipú, wo wir uns bei Mr. Hugo Räder leihen und anhand einer Karte und ein paar Empfehlungen Weinkellereien abklappern. Das ist zwar ganz lustig, wer aber schon schöne Weinregionen in Europa, Südafrika oder Australien gesehen hat, wird hier wahrscheinlich nicht besonders beeindruckt sein. Wir fahren hauptsächlich an einer viel befahrenen Straße entlang und in den meisten Kellereien bekommt man sicher nicht die besten Weine zu testen. Aber am Ende des Tages finden wir doch noch unser Highlight: die Trapiche Kellerei, wo wir mit 100 Pesos zwar etwas mehr bezahlen als bei anderen, aber dafür wirklich gute Weine vorgesetzt bekommen, von denen wir anschließend weitertrinken dürfen.

Bike & Wine bei Mendoza

Bike & Wine bei Mendoza

Malbec Trauben

Malbec Trauben

Wieder ausgenüchtert fahren wir am nächsten Tag mit der Alta Montaña Tour in die Anden. Zuerst geht es an Skigebieten vorbei, die im Vergleich zu dem, was ich aus Österreich kenne, ein bisschen mickrig wirken. Es gibt hier aber auch nicht mehr jedes Jahr genug Schnee zum Skifahren. Mein Highlight der Tour ist eine kurze Wanderung zum Aussichtspunkt auf den Aconcagua, den höchsten Berg Amerikas mit 6.962 Metern. Der Aussichtspunkt liegt auf gut 3.000 Metern, trotzdem ist es sonnig und warm, und die Aussicht einfach beeindruckend. Auf dem Rückweg besuchen wir noch die Inka-Brücke, eine natürliche Steinbrücke, die bereits von den Inkas genutzt wurde. Von deren Kultur erfahre ich anschließend in Salta, meiner letzten Station in Argentinien, mehr.

Skiort Penitentes

Skiort Penitentes

Aussicht auf die Anden

Aussicht auf die Anden

Aconcagua Aussichtspunkt

Aconcagua Aussichtspunkt

Inka-Brücke

Inka-Brücke

Salta: Vorgeschmack auf die Inkakultur

Salta ist 20 Stunden Busfahrt von Mendoza entfernt und bietet wieder eine ganz andere Landschaft und Kultur. Der Einfluss der Inkas ist hier deutlich präsenter, in den Gesichtszügen der Menschen, den Kleidern und auf Saltas Märkten, auf denen die bunten Textilien aus Lamawolle angeboten werden. Im Museo de Arqueología de Alta Montaña sind die Mumien dreier Inka-Kinder ausgestellt, die Archäologen 1999 in 6.700 Metern Höhe auf dem Vulkan Llullailaco ausgegraben haben. Interessant ist auch das Pajcha – Museo de Arte Étnico Americano, eine private Sammlung indigener Kunst und Kleidung. Wer dort an der Tür klingelt, erhält von einem wirklich schrägen Mitarbeiter des Museums eine Einführung in einem Kauderwelsch aus Spanisch, Englisch und Französisch. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, kann anschließend die wirklich tollen Ausstellungsstücke bewundern.

Auch Salta ist von Bergen umgeben, die Gebirgszüge heißen Quebradas, da sie durch Aushöhlung und Errosion von Gestein entstanden sind. In der Quebrada de Cafayate finden sich daher Felsformationen wie die Garganta del Diablo (Teufelshals) oder das Amphitheater. Der namensgebende Ort Cafayate ist vor allem für Wein – und Wein-Eis – bekannt. Mich hat letzteres nicht allzu sehr überzeugt, das Eis aus Weißwein (Torrontés) schmeckt noch ganz passabel, aber vor allem beim Rotwein bevorzuge ich die klassische flüssige Form.

In der Quebrada de Humahuaca tritt der Inka-Einfluss noch deutlicher hervor. Zwischen den Bergen mit farbigen Gesteinsschichten – der berühmteste davon ist der Cerro de Siete Colores – liegen kleine Quechua Dörfchen, in denen der indigene Einfluss deutlich zu sehen ist. Leider sind diese Dörfer teilweise sehr touristisch und haben sich in komplette Souvenirmärkte verwandelt.

Ich konzentriere mich lieber auf die tolle Landschaft und verschiebe das Shoppen auf später, ich werde auf meinem weiteren Weg nach Norden wohl noch öfter in Kontakt mit der Inkakultur kommen.

Garganta del Diablo

Garganta del Diablo

Quebrada de Cafayate

Quebrada de Cafayate

Spezialität in Cafayate: Weineis

Spezialität in Cafayate: Weineis

Endlich ein Lama!

Endlich ein Lama!

Cerro de Siete Colores

Cerro de Siete Colores

Bunte Stoffe auf dem Markt in Purmamarca

Bunte Stoffe auf dem Markt in Purmamarca

Straßenleben in Humahuaca

Straßenleben in Humahuaca

Quebrada de Humahuaca

Quebrada de Humahuaca

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