Die unerträgliche Leichtigkeit des Reisens

Die unerträgliche Leichtigkeit des Reisens

Das Schöne an einer Rucksackreise auf eigene Faust ist, frei und flexibel zu sein und spontan dorthin fahren zu können, wo es einen gerade hinzieht. Daraus ergibt sich aber auch ein großer Nachteil der Individualreisen: lange Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln und viel Wartezeit, die man irgendwie totschlagen muss.

Das sind die Momente auf Reisen, in denen man sich fragt, was man hier eigentlich macht und warum man nicht einfach drei Wochen Strandurlaub in Italien macht.

Nach Bangkok verbrachte ich eine Nacht in Ayuthaya, etwa zwei Stunden von Bangkok entfernt. Ayuthaya war zwischen 1350 und 1767 die Hauptstadt des Königreichs Siam und ist wegen der Tempelruinen aus dieser Zeit bekannt. Letztere sind auch sehr interessant, ansonsten ist in Ayuthaya aber nicht viel los. Außer einer Menge aggressiver, streunender Hunde. Der Hund liegt hier also nicht begraben, sondern ist angsteinflößend lebendig.

Buddhakopf im Baum, Wat Phra Mahathat, Ayutthaya

Buddhakopf im Baum, Wat Phra Mahathat, Ayutthaya

Wat Phra Mahathat, Ayutthaya, Thailand

Wat Phra Mahathat, Ayutthaya

Wat Yai Chaimonkorn, Ayutthaya

Wat Yai Chaimonkorn, Ayutthaya

Deswegen war ich froh, als es wieder nach Bangkok ging, wo ich einen Nachtbus in den Süden nehmen wollte. Schon nach Bangkok zu kommen, war kompliziert. Die Züge fahren zu ungünstigen Zeiten, daher hat mich die Besitzerin meines Guesthouses zu einer Minivan Station geschickt. Dort musste ich noch einen extra Platz für meinen großen Rucksack kaufen. Ich bin aber pünktlich am Southern Bus Terminal in Bangkok angekommen.

Dann hieß es drei Stunden Zeit totschlagen, bis mein Bus nach Ranong fuhr. Zum Glück gibt es Cafés mit Wifi. Wo man an maximal einer Cola nuckeln kann, um die anstehende 9-stündige Busfahrt unbeschadet zu überstehen.

Immerhin fand die Fahrt im VIP Bus statt, wo es große Sitze, Decken, Wasser und Snacks (Erdnüsse mit Hähnchengeschmack!) gab. Nach 9 Stunden mehr schlechtem als rechtem Halbschlaf ist die Aussicht, um 5 Uhr morgens in Ranong anzukommen und noch fünf weitere Stunden auf die Abfahrt des Bootes nach Koh Phayam warten zu müssen, alles andere als verlockend. Besonders, wenn der Busbahnhof aus drei Bänken und einer Straßenküche besteht.

Aber zum Glück war ich natürlich nicht die einzige mit diesem Problem, wir waren eine ganze Gruppe übermüdeter Reisender, die zuerst zum einzigen Markt, der um diese Zeit in Ranong auf hatte, und anschließend zum Ticketoffice zusammen aufgebrochen sind. Und wenn man ganz viel Glück hat, trifft man auf solchen Wegen Leute wie Anna, mit der ich dann eine Woche zusammen gereist bin.

Wenn man schließlich komplett übermüdet auf einer so traumhaften Insel wie Koh Phayam ankommt, weiß man wieder, warum man das ganze eigentlich macht.

Pier auf Koh Phayam, Thailand

Endlich am Pier auf Koh Phayam angekommen

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