Mein schönstes Reisefoto 2015
Das Jahr 2015 geht langsam, aber sicher zu Ende. Bei mir war es ein sehr erlebnisreiches, anstrengendes und unglaublich bereicherndes Reisejahr. Mit meiner 5-monatigen Südamerika-Reise habe habe ich meine Komfortzone einmal mehr verlassen und mir einen großen Traum erfüllt. Die Blogparade “Dein schönstes Reisefoto 2015” auf Isolde MaReisens Fernsuchtblog ist ein guter Anlass, in den unzähligen Fotos meiner Reise durch Argentinien, Chile, Bolivien, Peru und Ecuador zu stöbern und tolle Reisemomente Revue passieren zu lassen.
Dass mir die Auswahl nach 5 Monaten und tausenden Fotos sehr schwer fällt, dürfte kaum überraschen. Ich kann ja nicht einmal das EINE Highlight meiner Reise nennen, obwohl mich so viele danach fragen. Ganz vorne dabei sind der Salkantay Trek mit Besuch des Machu Picchu, Wandern in der Cordillera Blanca in Peru, Wandern in Patagonien, Tauchen und Schnorcheln auf den Galapagos-Inseln… Aber: eine Entscheidung muss her und meine Wahl fällt auf ein Foto, das ich bei meinen Highlight-Aufzählungen manchmal vergesse.
Mein Reisefoto 2015 – Sonnenaufgang auf dem Río Chepú in Chile
Wo ist das Foto entstanden?
Manche Reiseziele sind nicht so spektakulär wie die großen Highlights, die jeder abklappert. Aber gerade Orte, an die ich keine große Erwartung habe, hauen mich oft am meisten um. Genau das ist mir mit der Insel Chiloé in Chile passiert. Ein sehr mystisches, abgeschiedenes Fleckchen Erde, an dem seltsame Tiere (Pudus – die kleinsten Hirsche der Welt!) leben, um das sich Mythen ranken und an dem die Zeit stehen geblieben scheint.
Die Geschichte hinter dem Foto
Gemeinsam mit zwei Mädels, die ich unterwegs kennen gelernt habe, verbrachte ich eine Woche auf Chiloé. Wir passten uns sofort an das entschleunigte Tempo auf der Insel an, auf der die Uhren einfach viel langsamer ticken als auf dem chilenischen Festland. Ein gemütliches Hostel, Spaziergänge durch den verwunschenen Wald und am langen Sandstrand, Karten spielen und kochen – einfach wunderbar! Als wir von einem anderen Reisenden den Tipp bekommen, auf einem abgelegenen Bauernhof im Norden der Insel zu übernachten, mieten wir uns spontan ein Auto und fahren hin. Dort sind wir komplett offline und noch weiter vom Rest der Welt entfernt. Und erleben unseren Höhepunkt des Chiloé-Trips: Kayaken in den Sonnenaufgang auf dem Fluss Chepú. Es kostet viel Überwindung, bei Dunkelheit und Kälte mit dem Kayak loszupaddeln. Aber es ist ein unvergessliches Erlebnis, bei dem dieses Foto entstanden ist. Ich mag es besonders wegen der Reflektionen der Äste, die aus dem Wasser ragen, der mystischen Stimmung der Nebelschwaden, die über das Wasser ziehen und des tollen Farbspiels. Es hat sich also gelohnt, mit zitternden Fingern auf dem Kayak die Kamera herauszuholen und zu beten, dass sie mir bloß nicht ins Wasser fällt.
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