Cuenca von oben

Cuenca, die schönste Stadt Ecuadors?

Meine erste Station in Ecuador ist Cuenca, nachdem ich nach langer Busfahrt aus Nordperu endlich hier ankomme. Von der schönen Kolonialstadt bin ich schnell begeistert. Cuenca hat viele alte Kolonialbauten, schöne Plätze und nette Cafés und Restaurants zu bieten. Es ist eine interessante alte Stadt, aber nicht so herausgeputzt und touristisch wie zum Beispiel Cusco in Peru, was Cuenca einen ganz besonderen Charme verleiht. Und auch die Umgebung mit dem Cajas Nationalpark und Ingapirca, der größten Inkaruine Ecuadors, lohnt einen Besuch.

Entdeckungstour durch Cuenca

Cuenca lässt sich wunderbar auf eigene Faust erkunden, die Stadt ist noch nicht zu groß, um das Zentrum komplett zu Fuß abzulaufen. Das mache ich dann auch mit dem Stadtplan bewaffnet. Mein Highlight ist die Neue Kathedrale am Parque Calderon, von deren Türmen man einen tollen Blick auf die Altstadt hat. Allerdings muss ich feststellen, dass in Ecuador wesentlich öfter und früher die Bürgersteige hochgeklappt werden als in den südamerikanischen Ländern, in denen ich bisher war, wo Geschäfte und Agenturen jeden Tag bis spätabends geöffnet sind. In Cuenca hat dagegen fast alles ab Samstagmittag geschlossen – sogar die meisten Restaurants sind am Sonntag zu – und macht erst gegen Montagmittag wieder auf. Mit Museen ist daher nicht viel los, da ich über das Wochenende in Cuenca bin. Immerhin habe ich es in das Museum für Moderne Kunst geschafft, das nicht nur interessante Werke lateinamerikanischer Künstler zeigt, sondern auch einen schönen traditionellen Innenhof hat. Mein Lieblingsort in Cuenca ist aber das Moliendo Café, ein kolombianisches Restaurant, dessen nette Besitzer unglaublich leckere Arepas – Maisfladen mit verschiedenen Belägen – servieren.

Cuenca von oben

Cuenca von oben

Blick von der Kathedrale

Blick von der Kathedrale

Alte Häuser, kleine Plätze

Alte Häuser, kleine Plätze

Innenhof des Museo de Arte Moderno

Innenhof des Museo de Arte Moderno

Komplizierte Fahrt nach Ingapirca

Etwa zwei Stunden Busfahrt von Cuenca entfernt befindet sich die größte Inkaruine Ecuadors, Ingapirca. Groß ist hier relativ, denn in Ecuador gibt es nicht mehr viele erhaltene Inkaruinen. Die Spanier haben in der Kolonialzeit hier, wie an vielen Orten in Südamerika, alles platt gemacht und ihre Bauten darüber errichtet. Mit Machu Picchu kann Ingapirca also nicht mithalten, aber es ist ein netter Tagesausflug von Cuenca in schöner Landschaft. Die Fahrt ist nur an einem Sonntag nicht so einfach wie gedacht, denn der direkte Bus fährt nicht und wir müssen in Cañar umsteigen. Insgesamt dauert die Fahrt fast drei Stunden, aber sie ist ziemlich lustig. Wir sind die einzigen Gringas im Bus und ernten deswegen viele Blicke. Die meisten Fahrgäste sind in traditioneller Tracht gekleidet, wir fallen also auf mit unserem Touri-Look. Bei den Ruinen von Ingapirca haben wir schließlich nur noch eine Stunde Zeit, weil wir den letzten Bus zurück nach Cuenca erwischen müssen, der schon relativ früh fährt. Mit dem Umsteigen in Cañar wird das spannend, aber wir schaffen es.

Ingapirca Ruinen

Ingapirca Ruinen

Frau in traditioneller Kleidung

Frau in traditioneller Kleidung

Wandern im Cajas Nationalpark

Dann schnüre ich mal wieder meine Wanderschuhe und fahre mit dem Bus in den nahe gelegenen Cajas Nationalpark, der nur eine Stunde von Cuenca entfernt liegt und über viele gut ausgeschilderte Wanderwege verfügt. Ich nehme eine kürzere Route, weil ich noch nicht so fit bin und der Nationalpark mal wieder auf knapp 4.000 Metern liegt. Die Landschaft ist sehr schön, sieht aber gar nicht so aus, wie ich mir Ecuador vorstelle, eher nach Schottland oder Irland mit den Seen und den schroffen, grün bewachsenen Hügeln. Aber das beinahe faszinierendste für mich nach der Zeit in Bolivien und Peru: Der Nationalpark kostet keinen Eintritt!

Wandern im Cajas Nationalpark

Wandern im Cajas Nationalpark

Sieht aus wie in Irland

Sieht aus wie in Irland

...ist aber tatsächlich Ecuador

…ist aber tatsächlich Ecuador

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