Buenos Aires: Geld tauschen, um zu sparen

Buenos Aires und das liebe Geld

Kommt man wie ich ganz unbedarft aus Europa zum ersten Mal in Buenos Aires an, spielt Geld auf einmal eine sehr große Rolle. Bei aller Schwarzmalerei in Deutschland von wegen schlimmer Euro und so vergessen wir oft, wie gut wir es haben in einer stabilen Wirtschaft mit verlässlicher Währung zu leben.

Der Kampf mit den Geldautomaten

Zuerst muss ich feststellen, dass Geld abheben in Argentinien ein kleines Glücksspiel ist. Ich renne von Bank zu Bank und bekomme kein Geld, weil die Automaten meine Karte nicht akzeptieren wollen. Das sind die Momente, in denen ich trotz aller Reiseerfahrung immer leicht panisch werde. Nach unzähligen Versuchen klappt es bei einer Bank endlich. Das ganze folgt leider keinem System: Bei der Bank, bei der ich gestern abgehoben habe, geht heute nichts mehr. Dafür klappt es bei der Bank, die mir gestern Geld verweigert hat. Ich bin sehr gespannt, wie dieses Roulettespiel in kleinen Städten mit nur einer Bank laufen wird.

Buenos Aires ist ziemlich teuer

Zweiter Schockmoment nach meiner Ankunft in Buenos Aires: Die Preise können teilweise gut mit München mithalten. Nicht für alles – Bus und Metro sind sehr günstig – aber man kann hier schnell viel Geld lassen, gerade für Essen und Ausgehen. Schuld ist die Inflation des Argentinischen Pesos, die jedes Jahr für 35% Abwertung der Währung sorgt. Sparen macht für Argentinier also wenig Sinn. Zumindest nicht in Pesos. Dollars oder Euro sind heiß begehrt, für Argentinier aber nicht einfach zu bekommen. Die Alternative zu den unzuverlässigen Banken liegt daher auf der Straße.

Der blaue Markt: Cambio, cambio!

In Buenos Aires gibt es zahlreiche Straßenhändler, die Dollar oder Euro zu wesentlich besseren Kursen als den offiziellen tauschen. Ich habe vor meiner Reise davon gehört, aber wollte lieber die Finger davon lassen, weil es mir zu riskant erschien. Inzwischen ärgere ich mich, nicht mehr Dollar dabei zu haben, weil es wirklich jeder macht. Sogar die Tourguides raten den Touristen dazu und Polizisten ignorieren den Tauschhandel auf der Straße, weswegen es “Blue market” statt “Black market” genannt wird.

Meine erste Cambio Erfahrung in der Calle Florida, dem Zentrum des Geldhandels in Buenos Aires ist sehr aufregend. Ich laufe mit zwei Mädels aus dem Hostel dorthin, eine von ihnen hat schon Erfahrung mit den Cambios. Schon der zweite Mann, der uns auf der Straße anspricht, bietet den gewünschten Kurs und bringt uns zu einer Bar. Dort werden wir von dem Händler in Empfang genommen und in ein Hinterzimmer geführt. Auf dem Weg dorthin müssen wir pro Forma so tun, als würden wir interessiert die Angebots-Flyer der Bar studieren. Im Hinterzimmer wechseln wir zum vereinbarten Kurs und checken die Pesos, damit wir kein Falschgeld bekommen. Und schon ist Buenos Aires nicht mehr ganz so teuer…

Ein paar Tipps zum Cambio auf der Straße:

In Begleitung gehen
Möglichst Spanisch sprechen
Nicht zu große Beträge auf einmal tauschen (100 – 200$)
Je größer die Scheine, desto besser der Kurs
Geld zählen und auf Falschgeld prüfen (Wasserzeichen)

Wer wie ich zu wenig Geld mitgebracht hat, kann sich auf einem Tagesausflug nach Uruguay mit Dollar eindecken.

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